Universität Bonn

Bonner Institut für organismische Biologie

            Methoden wildbiologischer Forschung

In der Wildbiologie kommen die unterschiedlichsten Methoden und Arbeitstechniken zum Einsatz, von denen ich Ihnen hier einige vorstellen möchten.

Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
UKW - Minisender © Dr. Jörg Brün

Telemetrie

Telemetrie "das Messen aus der Ferne" bezeichnet Verfahren, die Daten mittels Funktechnik von an den Wildtieren befestigten Sensoren auslesen. Das sind überwiegend GPS-Sensoren, die den aktuellen Standort und Bewegungsgeschwindigkeit des Tieres anzeigen. Es können aber auch Körperdaten wie Herzfrequenz und Körpertemperatur übertragen werden oder Videostreams, um das zu sehen, was das Tier gerade sieht, um so mehr über das Verhalten einer Art zu lernen.

Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
Wildschwein © Dr. Jörg Brün

Wildkameras

Wildkameras, auch Kamerafallen genannt, sind ausdauernde und stille Beobachter unserer Wildtiere. Es handelt sich um Foto- oder Videokameras, die durch einen Infrarotsensor aktiviert werden, sobald sich ein Tier vor der Kamera befindet. Während Wildtiere sich durch die Anwesenheit menschlicher Beobachter gestört fühlen, werden Wildkameras von den Wildtieren nicht als Bedrohung wahrgenommen, und sind deshalb in idealer Weise dazu geeignet, das Verhalten von Wildtieren zu dokumentieren.

Genotypisierung
Structure - Genotypisierung © BIOB Abt. II - Biodiversität der Tiere

  Genotypisierung

Die Verwandschaftsverhältnisse innerhalb von Tiergruppen und Familien, wie auch der Genfluss zwischen Populationen, d.h. der Austausch genetischer Informationen zwischen räumlich getrennten Gruppen einer Art, ist ein wichtiger Teilaspekt wildbiologischer Forschung. Der Erhalt genetischer Vielfalt ist essentiell für das Wohlergehen und Überleben einer Tierart. Nur dadurch erhält die Art ihre Widerstandsfähigkeit gegen sich wandelde Umwelteinflüsse.

Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© Dr. Jörg Brün

Freilandforschung

Ohne exakte Kentnisse des Lebensraums und des Verhaltens von Wildtieren in ihrem Lebensraum ist jegliches Bemühen um den Schutz einer Art und sein Wohlergehen zum Scheitern verurteilt.

Freilandforschung an wildlebenden Arten,  Expeditionen und Sammlungen sind die notwendigen Grundlagen zur Erforschung und dem Erhalt biologischer Vielfalt.

Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© Dr. Jörg Brün

Modellierung

Mathematische Modelle zur Populationsgröße und dem Reproduktionsverlauf, zusammen mit den genetischen Verwandtschaftverhältnissen, erlauben gezielte Vorhersagen über den Erfolg oder Misserfolg von Eingrifffen in die Populationsstruktur zum Management von Wildtierpopulationen.

Jagderfolg
© Dr. Jörg Brün

Jagd

Die Jagd ist sicherlich das meistdiskutierte Instrument der Wildbiologie. Sie ist die älteste Form der Nutzung von Tieren, aber auch das schärfste Schwert im Portfolio des  Wildtiermanagements. Die Wirksamkeit und der Nutzen dieses Instruments zur Regulation von Wildpopulationen ist sehr stark von der korrekten Umsetzung abhängig. Die Kontrolle der Wirksamkeit der Jagd, im Rahmen der Zielsetzung des Populationsmanagements, ist dabei zwingend notwendig, wobei alle auf dieser Seite genannten Arbeitsmethoden zum Einsatz kommen.

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